Österreichische Wirtschaftspolitik der Zukunft – zwischen Wettbewerbsfähigkeit, sozialen und ökologischen Zielen

Der renommierte Wirtschaftswissenschafter und Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) Christoph Badelt begeisterte mit einem spannenden Vortrag.

 

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Rund 150 Interessierte konnte Wissenschaftslandesrat Christopher Drexler am 23. Jänner in der Aula der Alten Universität bei einer weiteren Folge der Dialogreihe „Geist und Gegenwart“ begrüßen. Kein Wunder, referierte doch kein Geringerer als WIFO-Leiter Christoph Badelt über die Zukunft der österreichischen Wirtschaftspolitik zwischen Wettbewerbsfähigkeit, sozialen und ökologischen Zielen. „Ich freue mich ganz besonders, dass wir für diesen Abend einen der renommiertesten Kenner der ökonomischen Szene gewinnen konnten“, so Drexler in seiner Begrüßung.

„Eine gute Wirtschaftspolitik darf in Zukunft nicht mehr nur reine Wirtschaftspolitik sein, sie ist immer im Kontext mit sozialen und ökologischen Problemen zu sehen“, leitete Badelt ein. Er lieferte in seinem Vortrag eine messerscharfe Analyse der österreichischen Wirtschaft. Österreich sei zwar eines der reichsten Länder, jedoch stehe nur ein bescheidenes Wachstum des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) bevor. Hohe Steuern auf den Faktor Arbeit tragen ebenso zu den heimischen Problemen bei wie der Druck durch wachsende soziale Probleme. „Hier bedarf es eines neuen Ansatzes: Wir brauchen einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen. Es gilt, die Grundwerte unserer Gesellschaft aktiv zu propagieren“, so Badelt. Von der Politik forderte der Experte ein „neues Denken“ ein: Es gelte, gleichgewichtige Ziele statt einseitiger Prioritäten zu setzen. Die Konsequenz daraus müsse eine neue Streit- und Konfliktkultur sein, die nicht von vorne herein die Vorschläge des politischen Gegners ablehnt, sondern auf der Suche nach einem ausgewogenen Gesamtkonzept sei, zum Beispiel in Sachen Steuerreform oder Revision des Arbeitsrechts.

Im Anschluss führte Klaus Höfler (Kleine Zeitung) durch eine angeregte Diskussion.